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Kanadakranich-Portrait

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Kanadakraniche -
die wohl individuenreichste Kranichart

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Hier entsteht eine Seite über die nordamerikanischen Kanadakraniche (Grus canadensis).

Kanadakraniche mit Jungen

Kraniche.info informiert über das Freileben und die Haltung und Vermehrung (Zucht) der Kanadakraniche in Menschenobhut.

Der analog zu seinem englischen Namen auch Sandhügelkranich genannte Kanadakranich ist die häufigste Kranichart. Es gibt auch heute noch mehr als eine halbe Million von ihnen. Die Art gilt insgesamt als nicht gefährdet.

Kanadakraniche werden in 6 Unterarten unterteilt, die wir hier aber alle zusammen unter dem Artnamen abhandeln. Sie gehören mit - ja nach Unterart - ca. 90 bis 110 cm Höhe zu den kleinen Kranicharten.

Allerdings sollen die 6 Unterarten mit ihren verschiedenen Verbreitungsgebieten und ihrem Status zumindest genannt werden, denn einige Unterarten sind vom Aussterben bedroht.

Der Artname lautet: Kanadakranich (abgeleitet von der englischen Bezeichnung "Sandhill Crane" auch Sandhügelkranich).
Es sind 6 Unterarten bekannt, deren deutsche Bezeichnungen allerdings nicht einheitlich sind. Wir bringen deshalb hier zunächst den wissenschaftliche ("lateinischen") Namen, danach den englischen, dann folgt die deutsche Übersetzung des englischen Namens und schliesslich die verschiedenen deutschen Bezeichnungen, die von verschiedenen Autoren genannt werden:

  • Grus canadensis canadensis ist die Nominatform, auf Englisch "Lesser sandhill crane", übersetzt also "Kleiner Kanadakranich". Es wird auch die Bezeichnung Arktischer Kanadakranich verwendet.
  • Grus canadensis nesiotes, auf Englisch "Cuban sandhill crane", übersetzt also "Kubanischer Kanadakranich", auf Deutsch i.d.R. Kubakranich oder Kuba-Kanadakranich
  • Grus canadensis pratensis, auf Englisch "Florida sandhill crane", übersetzt also "Florida Kanadakranich", auf Deutsch auch Floridakranich, sehr selten (1x) auch Wiesenkanadakranich
  • Grus canadensis pulla, auf Englisch "Mississippi sandhill crane", übersetzt also "Mississippi-Kanadakranich", auf Deutsch auch Mississippikranich
  • Grus canadensis rowani, auf Englisch "Canadian sandhill crane", übersetzt also "Kanadischer Kanadakranich", auf Deutsch auch Subarktischer, Gemeiner oder Gewöhnlicher Kanadakranich, sehr selten (1x) auch Rowankranich
  • Grus canadensis tabida, auf Englisch "Greater sandhill crane", übersetzt also "Grosser Kanadakranich", sehr selten (1x) auch Peters Kanadakranich

Vorkommen und Bedrohung:
Insgesamt ist die Art nicht bedroht, aber 2 Unterarten (Mississippi- und Kuba-Kanadakranich) sind hochgradig gefährdet (beide unter 100 wildlebende Vögel), dem Florida-Kanadakranich geht es nicht ganz so dramatisch, aber mit wenigen Tausend Exemplaren auch nicht gerade gut.

Das Brutgebiet der Nominatform (Kleiner Kanadakranich, G.c. canadensis) zieht sich vom äussersten Osten Sibiriens (ca. 20.000 Vögel) über Alaska bis in den Norden Kanadas und bis zur Hudson-Bay. Auch im Norden und Westen der kanadischen Provinz Ontario wird er wohl gelegentlich beobachtet. Südlich seines Verbreitungsgebietes wird er abgelöst durch den Grossen Kanadakranich (G. c. tabida).
Der Grosse Kanadakranich (G.c.tabida) nistet in einem breiten Gürtel im Norden der Vereinigten Staaten und im Süden Kanadas. Es ist also im ganzen Gebiet von den Grossen Seen bis an den Pazifik verbreitet. Es werden i.d.R. fünf Hauptpopulationen unterschieden.
Der Kanadische Kanadakranich (G. c. rowani) lebt offenbar zwischen den Gebieten vom Grossen und vom Kleinen Kanadakranich und vermischt sich mit beiden Arten. Sein Unterartenstatus wird diskutiert.
Den Florida-Kanadakranich (G. c. pratensis) findet man im Gebiet der Halbinsel von Florida bis in den Süden des Staates Georgia, dort besonders im Bereich des berühmten Okefenokee National Wildlife Refuge (Der Okefenokee Swamp ist ein wildes Sumpfland, dass bei keiner Naturerlebnisreise in den Südwesten der USA fehlen sollte.)
Den Mississippi-Kanadakranich (G. c. pulla) findet man heute angeblich nur noch im Jackson-County, ganz im Südosten des Staates Mississippi. Früher besiedelte diese Unterart die ganze Nordküste des Golfs von Mexiko und wurde dann im Osten vom Florida-Kanadakranich abgelöst.
Der Kubanische Kanadakranich (G. c. nesiotes) kommt ausschliesslich auf Kuba bzw. den angrenzenden Inseln vor, schwerpunktmässig auf der Isla de la Juventud im Südwesten Kubas.

Bedrohung:
Während viele Brutgebiete vor allem im hohen Norden noch intakt sind, wird der Platz für die auf dem Zug rastenden Kraniche auch in so einem weiten Land wie Amerika enger. Rein zahlenmässig machen ja die ziehenden Kanadakraniche den Hauptteil der Gesamtpopulation aus: Nur die zahlenmässig schwachen - alle zusammen im einstelligen Tausenderbereich - Kranichunterarten Kuba-, Mississippi- und Floridakranich sind Standvögel; die überwältigende Mehrheit der Kraniche benötigt für die weite Reise grossflächige Rastgebiete.
Eine weitere Bedrohung stellt die Jagd dar (in Teilen Kanadas und der UAS und in ganz Mexiko ist die Jagd erlaubt), der jährlich etwa 20.000 Kraniche zum Opfer fallen sollen.

Wo kann man Kanadakraniche in freier Wildbahn sehen:
Zwar ist Grus canadensis über weite Gebiete der USA verbreitet, aber die Vereinigten Staaten und Kanada sind ziemlich gross und auch eine halbe Million Kraniche fällt nicht sonderlich auf. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten ergeben sich auch beim Kanadakranich auf dem Zug.
Wenn man sie beobachten will, sollte man sie dort suchen, wo sie sich sammeln, z.B. auf dem Zug. Im Südwesten der USA ist das Bosque del Apache National Wildlife Refuge zwischen El Paso und Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico eine gute Adresse; im Grenzbereich zwischen Florida und Georgia die schon erwähnte Sumpflandschaft des Okefenokee National Wildlife Refuge.

Der wichtigste Rastplatz für Kanadakraniche aber ist im Bundesstaat Nebraska, am Mittellauf des Platte River und nahezu im geografischen Mittelpunkt der USA.
Noch vor 20 - 30 Jahren war dies ein grandioser Rastplatz, heute wird ein erheblicher Teil des Wassers industriell und als Trinkwasser abgeleitet, so dass die Rastbedingungen für die Kraniche und andere Wasservögel sich deutlich verschlechtert haben. Trotzdem ist das Schauspiel immer noch einmalig - es ist der weltweit grösste Rastplatz für Kraniche. Die beste Beobachtungszeit scheint im März zu sein.

Der Platte River ist übrigens auch Rastplatz für die wenigen Schreikraniche, die es gibt. Ohne sie (der Schreikranich erfährt schon eine echte Sonderbehandlung in Amerika) würde man die Rastgebiete des Platte Rivers ganz zweifellos noch viel stärker beschneiden.

Und wo in Menschenobhut:
Kanadakraniche werden in Zoos und Parks eher selten gezeigt; vielleicht sind sie nicht spektakulär genug. Sie können sie z.B. im Tierpark Berlin und in den Zoos von Duisburg, Osnabrück und Hannover sehen und angeblich auch im "Westküstenpark" ( St. Peter-Ording) und im "Vogelpark Niendorf" (Timmendorfer Strand)


Dieser Beitrag über die Kanadakraniche wird noch ergänzt bzw. fortgesetzt.


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