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Mandschurenkranich-Portrait

Kraniche.info

Mandschurenkranich -
gut erforscht und sehr umhegt

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Hier entsteht eine Seite über die seltenen Mandschurenkraniche (Grus japonensis, gelegentlich auch Rotkronenkranich, was der Übersetzung des englischen Namen Red-Crowned Crane entspricht).
Dieser seltene und sehr grosse Kranich gehört zu den am stärksten bedrohten Arten in der Familie der Kraniche. Die Gesamtpopulation wird auf nur etwa 2.000 bis 2.400 Tiere geschätzt.

Glücklicherweise hat man sich dieser Art sehr gut angenommen - Mandschurenkraniche werden heute regelmässig nachgezüchtet, so dass es einen gesicherten Bestand in Menschenobhut gibt.

Mandschurenkranich in einem naturnahen Gehege im Vogelpark Marlow in Mecklenburg-Vorpommern

Kraniche.info informiert über das Freileben und die Haltung und Vermehrung (Zucht) der Mandschuren-Kraniche in Menschenobhut.

Äussere Erscheinung:
Mandschurenkraniche sind grosse (140 - 160 cm Standhöhe) und massige Kraniche, die bis zu 10 kg wiegen können. Einzig Saruskraniche können noch schwerer werden.
Sie sind sehr kontrastreich schwarz-weiss gefärbt; die unbefiederte rote Krone ist sehr auffällig.
Diese Krone scheint übrigens ein (unzuverlässiges) Geschlechtsmerkmal zu sein: Nach Beobachtungen des Verfassers sitzt sie beim Männchen weiter hinten am Kopf, als beim Weibchen. Es wäre schön, wenn die fachkundigen Besucher dieser Seite dazu ihre eigenen Beobachtungen mitteilen würden
(Email: gerlich@netrex.de)

Verbreitung:
Es gibt zwei voneinander getrennte Populationen, die aber trotz einiger Unterschiede nicht als zwei Unterarten behandelt werden.

Etwa 2/3 aller freilebenden Mandschurenkraniche besiedeln den äussersten Nordosten Chinas und die angrenzenden Regionen im Südosten Russlands. Diese Vögel sind Zugvögel, die den Winter in den Küstenregionen des Gelben Meeres verbringen. Einige hundert von ihnen überwintern in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea.

Die kleinere Population ist eine ortstreue, nicht ziehende Population im Norden der japanischen Hauptinsel Hokkaido. Hier werden die Kraniche sehr gut versorgt und geschützt - Mandschurenkraniche spielen bis heute eine grosse Rolle in der japanischen Mythologie. Sie gelten als Symbole für Treue, ein langes Leben und den Frieden. Wir schreiben darüber noch ausführlich an anderer Stelle.

Haltung in Menschenobhut:
Mandschurenkraniche werden ausserhalb ihrer Heimat mittlerweile in mehreren zoologischen Einrichtungen gehalten und pflanzen sich in Menschenobhut auch recht gut fort.

Mandschurenkraniche können Sie z.B. im Vogelpark Marlow in Mecklenburg-Vorpommern, im Zoo Rostock, bei Hagenbeck in Hamburg, im Tierpark Berlin, im Vogelpark in Walsrode und vielen anderen Einrichtungen sehen.

Der Zoo Rotterdam (Niederlande) ist der Koordinator für die Erhaltungszucht des Mandschurenkranichs.

Insgesamt wird die Art in etwa 30 Tierhaltungen in Deutschland gezeigt und in vielen Fällen auch gezüchtet. Auch gibt es eine Reihe von Privathaltern, deren Tiere oftmals leider nicht im Rahmen der Erhaltungszucht erfasst sind.

Leider wird bei der Zucht der Tiere immer noch sehr stark auf Quantität geachtet und zu wenig auf eine naturgemässe Aufzucht: Um möglichst viele kleine Mandschurenkraniche sicher nachzuzüchten, wird oft zum Mittel der Handaufzucht gegriffen. Das funktioniert bei allen Kranichen sehr gut und zuverlässig.

Balzende und tanzende Mandschurenkraniche

Leider werden die kleinen Kraniche dadurch häufig auf ihre menschlichen Ersatzmütter geprägt und entwickeln nicht das natürliche Verhaltensrepertoire. Aus der Sicht des Artenschutzes sind solche Verhaltenskrüppel sehr zweifelhaft, um nicht zu sagen wertlos: Sie sehen den Menschen lebenslang als Partner, der angebalzt wird oder als Rivalen, der angegriffen wird.

In den zoologischen Einrichtungen erkennen Sie diese verhaltensgestörten Mandschurenkraniche an ihrer unnatürlichen Zahmheit, mit der sie auf die Anwesenheit von Menschen reagieren. Sie kommen an den Zaun des Geheges und paradieren mit eng auf den Hals gedrückten Schnabel - eine Geste unterdrückter Aggressivität.
Tatsächlich ist diese scheinbare Zahmheit allerdings eher zu verstehen als Mangel an natürlicher Fluchtbereitschaft und Distanz zu den Menschen. Diese verhaltensgestörten Vögel sehen in den Menschen Artgenossen, vor denen sie keine Angst haben müssen. Der Kranich droht diesen "Artgenossen", wenn sie ihm zu nahe kommen und er wird sie heftig attackieren, wenn sie die Reviergrenze (den Zaun) überschreiten.

Gesunde Mandschurenkraniche brüten und führen recht zuverlässig und lassen sich in Menschenobhut auch über Naturbrut recht gut vermehren.
Es wird deshalb höchste Zeit, mit der Handaufzucht aufzuhören, denn es gibt einen genügend grossen Genpool in Menschenobhut. Statt der in vielen Zoos und Parks anzutreffenden Verhaltenskrüppel wären gesunde und nicht auf den Menschen geprägte Nachzuchten von grosser Bedeutung.

Fliegende Mandschurenkraniche sind ein wunderbarer Anblick

Naturbruten wären sinnvoll und möglich, auch wenn die Zahl der nachgezogenen Jungvögel dadurch geringer wird. Aber Mandschurenkraniche sind relativ teuer und wegen ihres hohen Schauwerts von den Zoos und Vogelparks sehr begehrt; sie sind immer ein gutes Tauschobjekt zwischen den Zoos.

 

Mandschurenkranich mit Küken

Kranichküken, die von den Alttieren selbst unter natürlichen Bedingungen grossgezogen werden, sind für den Arterhalt und eine spätere Auswilderung in geeignete Lebensräume von viel grösserer Bedeutung.

Aber welche Vogelpflegerin kann widerstehen, wenn man ihr vorschlägt, so ein wunderbares Küken von Hand aufzuziehen?

Bitte informieren Sie sich auf unserer Seite über die Zucht von Kranichen genauer über die Probleme bei der Handaufzucht.

Mandschurenkraniche fliegen weite Strecken von den Brut- in die Überwinterungsquartiere


Dieser Beitrag über Mandschurenkraniche wird noch ergänzt bzw. fortgesetzt.


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